Taubenfüttern ist falsch verstandene Tierliebe
Hinweisschild im Stil der Pfoten-Aktion erinnert an Verbot
Bitte keine Tauben füttern: Darauf weist jetzt eine neue Aktion im Rahmen der Kampagne „Neuwied auf sauberen Pfoten“ hin. Denn Taubenfüttern in Städten ist längst zu einem Problem geworden – und zwar für Tier und Mensch.
Früher brüteten Tauben innerhalb der Stadtmauern und ernährten sich in freier Natur. Es gab kleine gesunde Bestände. Heute sieht dies anders aus: Das übermäßige Futterangebot lässt die Zahl der Tiere rasant ansteigen, sie drängen sich unter schlechten hygienischen Verhältnissen auf engstem Raum und viele Vögel werden angesichts der Qualität der Nahrung krank. Verwahrloste Brutplätze, Kot, Krankheitserreger und nicht zuletzt Ratten, die von dem Futter angelockt werden, sind auch ein Risiko für die Gesundheit der Menschen. Tauben zu füttern, mag also gut gemeint sein, ist aber falsch verstandene Tierliebe mit schlimmen Folgen.
Daher will die Stadt Neuwied nun mit Hinweisschildern in der Optik der „Saubere-Pfoten-Aktion“ daran erinnern, dass zum Schutz von Tier und Mensch Taubenfüttern auf öffentlichen Straßen und Anlagen nicht gestattet ist und sogar ein Bußgeld nach sich ziehen kann. Natürlich sollten auch Abfälle oder Essensreste nicht achtlos weggeworfen werden.
Erste Schilder wurden am Rhein vorm Deich befestigt. Weitere sollen an „kritischen“ Standorten folgen. Dabei ist sich Beigeordneter Jürgen Moritz als Dezernent des Ordnungsamtes bewusst, dass mit weniger Füttern allein das Problem nicht zu lösen ist. „Noch wichtiger ist es, den Tauben die Brutmöglichkeiten auf Speichern und Dachböden zu nehmen“, nennt er eine weitere Maßnahme und appelliert dabei auch an die Hauseigentümer, Schlupflöcher unter Dächern zu schließen.

Bitte keine Taubern füttern: Neue Schilder in der Optik der Kampagne „Neuwied auf sauberen Pfoten“ präsentierten am Standort vorm Deich (v.r.) Frank Kaczmarek (Servicebetriebe), Harald Phillips (Ordnungsamt), Monika Schulz (Leiterin Ordnungsamt) und Erhard Jung (Pressesprecher). Foto: Kirstin Lück
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